Aus aktuellem Anlass:

Der Schießsport gerät immer wieder in kontroverse öffentliche Diskussionen.

Die Kernfrage die sich im Grunde immer wieder stellt ist „Gehören Gewalt und Schießsport zusammen?“. Hieraus resultieren automatisch viele weitere Fragen wie „Sollten Kinder / Jugendliche den Umgang mit Waffen lernen, Sportschießen lernen?“, „Ergibt sich aus dem Umgang mit Waffen, eine Gewaltbereitschaft?“, „Hat das Sportschießen überhaupt Vorteile für Kinder / Jugendliche?“, „Ist Sportschießen nicht gefährlich?“

Erst einmal Grundsätzliches zum Schießsport.

Wie ist der Schießsport entstanden? Wie hat er sich entwickelt?

Seit 1896 ist das Sportschießen olympisch anerkannt, für Frauen allerdings erst ab 1984. Während das Sportschießen “früher” noch mit Militärwaffen ausgeübt wurde, gibt es heute spezielle nur für den Sport entwickelte Waffen. Diese Waffen unterscheiden sich drastisch von denjenigen, die fürs Militär oder für die Jagd vorgesehen sind. Das Sportschießen zählt, an der Mitgliederzahl gemessen, in Deutschland zu der viertstärksten Sportart.

Auf was kommt es beim Sportschießen an?

Sportschießen ist ein Hochleistungssport, der Körper und Geist stark beansprucht. Wer im Sportschießen gut sein will, benötigt nicht nur einen hohen Intelligenzquotienten, sondern auch die Fähigkeit zur absoluten Konzentration und eine genaue Kenntnis der eigenen Psyche. Körperliche Kondition ist aber genauso gefragt. Bei einem normalen Wettkampf ist das über 5 kg schwere Gewehr 40-mal in Anschlag zu bringen. Rechnet man die Probeschüsse noch hinzu, muss eine Gesamtlast von einer Vierteltonne gehoben werden. Dazu kommt noch, dass der Schütze während des Zielvorgangs die Atmung besonders beachten muss.

Die körperliche Belastung wirkt sich also folgendermaßen aus:

Muskeln zittern, der gesamte Körper schwankt etwas, die Nerven flattern und der Lauf der Waffe wird unruhig. Um jetzt ein gutes Schießergebnis zu liefern, ist eine absolute Konzentration und fast perfekte Körperbeherrschung gefragt. Ein guter Schütze kennt und fühlt jede Muskelspannung in seinem Körper. Beim Training wird gelehrt, wie es möglich ist im Anschlag so wenig Muskeln wie irgend möglich einzusetzen, das Ziel ist, den Körper, vor allem Skelett und Sehnen, in eine stabile Situation zu bringen. Angespannte Muskeln sind unruhig, zittern – diese Vibration überträgt sich natürlich auch auf die Waffe, der Schuss geht daneben.

Die Frage ob sich für die Kinder / Jugendlichen Vorteile durch den Schießsport ergeben, kann also schon mal mit Ja beantwortet werden.

Der Schießsport fördert:

–       Die Konzentrationsfähigkeit,
–       Die Körperbeherrschung
–       Die Ausdauer
–       Die Disziplin
–       Den Ehrgeiz / die Willenskraft
–       Den mannschafts- und Gemeinschaftsgeist sowie
–       Die Toleranz

Die durch den Schießsport erlernten Fähigkeiten können sie in der Schule / während der Berufsausbildung und den weiteren Lebensweg einsetzen.

Kommen wir nun zur Frage, ob der Sport gefährlich ist.

Nein das ist er nicht. An erster Stelle steht nämlich der verantwortungsvolle Umgang mit Waffen. Die Kinder / Jugendliche erlenen zu allererst den Umgang mit der Waffe, Sie lernen die Waffe nie auf ein lebendes Ziel zu richten und nicht leichtfertig mit ihr umzugehen. Es werden alle Sicherheitsbestimmungen bei einem Training / Wettkampf strengstens eingehalten.
Die Kinder / Jugendlichen werden nur von erfahrenen und geschulten Trainern betreut.

Fördert Sportschießen die Gewaltbereitschaft?

Ein Sportschütze betrachtet seine Waffe als Sportgerät. Er bekämpft keine Gegner, sondern sieht sein Ziel darin, sich selbst so zu steuern und zu beherrschen, dass höchste Präzisionsleistungen erbracht werden können. Keine der im Deutschen Schützenbund geschossenen Disziplinen verletzt diese Prinzipien. Zudem ist Erfolg in der schwierigen Disziplin des Sportschießens nur mit Selbstbeherrschung und emotionaler Stabilität zu erlangen, Wut und Aggressionen gegenüber Dingen und Personen können die Leistung nur beeinträchtigen.